Nach Motorradunfall zurück ins Leben

Auch auf dem Motorrad fühlt Monika sich mittlerweile wieder sehr wohl (Bild mit dankbarer Genehmigung von Monika Gut).
Auch auf dem Motorrad fühlt Monika sich mittlerweile wieder sehr wohl (Bild mit dankbarer Genehmigung von Monika Gut).

Tun, was Freude macht - gerade nach einer Amputation!

Im Jahr 2016 ist Monika Gut gemeinsam mit ihrem Mann mit den Motorrädern auf dem Weg nach Montreux, als ein Autofahrer sie übersieht und erfasst. Sie trägt dabei einen dreifachen Beckenbruch und Trümmerfrakturen am linken Fuß davon. Zunächst muss ihr der Vorderfuß amputiert werden. Nach einer guten Woche wegen Mangeldurchblutung und eines Infektes auch der Unterschenkel. 

 

Nur nicht hängen lassen

Doch Monika lässt sich nicht hängen. Schon im Krankenhaus setzt sie sich Ziele. Sie möchte so schnell wie möglich wieder in ihren Alltag, ihren Beruf und in ihr Leben zurückkehren. Vor allem den ersehnten und schon gebuchten Urlaub nach Thailand und Singapur drei Monate später will sie sich durch den Unfall nicht nehmen lassen. Mit diesem Ziel vor Augen hat sie die nötige Motivation, um die Strapazen und Herausforderungen der Rehabilitation anzunehmen, Fortschritte zu machen und die Reha erfolgreich zu durchlaufen.

 

Ihr erstes Ziel erreicht sie. Gemeinsam mit ihrem Mann fliegt sie drei Monate nach dem Unfall für drei Wochen in den Urlaub. Wieder zurück beginnt die 2. Rehaphase in der Rehaklinik in Bellikon. Im Februar, ein gutes halbes Jahr nach dem Unfall, wird sie nach Hause entlassen. 

 

 

Der Urlaub war erst der Anfang

Heute hat sich Monika vieles von dem, was ihr früher schon Freude machte, zurückerobert.

  • Das Tragen der geliebten Flipflops, die früher wie selbstverständlich zu ihrem Style gehörten, ist mithilfe eines Magnetsystems, das sich ihr Orthopädietechniker für sie überlegt hat, wieder möglich.
  • Dank eines Automatikgetriebes ist das Autofahren kein Problem.
  • Und mithilfe einer speziellen Prothese kann sie sogar wieder Skifahren.
  • Und auch ihrer Leidenschaft für das Motorradfahren geht sie wieder nach. Gemeinsam mit ihrem Mann Martin. Wie vor dem Unfall. Es hat sie Überwindung gekostet, wieder aufs Motorrad zu steigen, aber es hat sich gelohnt: Freude, Abenteuer, Freiheit, intensives Erleben – das verbindet Monika mit dem Biken und das möchte sie trotz des Unfalls nicht missen. 

Auf dem langen und nicht immer einfachen Weg der Rehabilitation waren Monikas großer Wille, ihre Abenteuerlust, ihre positive Lebenseinstellung, ihre Energie und ihre Kämpfernatur, ihre Ziele und Träume immer wieder die Triebfedern, sich neu zu motivieren und weiter zu kämpfen. Auch die Unterstützung durch Familie, Freunde, ihrem Arbeitgeber und vor allem ihrem Mann Martin haben sie durch die schwere Zeit getragen. 

 

 

Monikas ganze Geschichte

Wer jetzt Lust aus mehr bekommen hat, der kann Monikas komplette Geschichte als Dreiteiler hier nachlesen:

  • Die Prothese ist jetzt ein Teil von mir: Teil 1 von Monikas Bericht
  • Sie reiste mit der Prothese in den Urlaub: Teil 2 von Monikas Bericht
  • Die Krücken standen mir immer wieder im Weg: Teil 3 von Monikas Bericht

 

 

Gastbeitrag von Nina Eser. Nina verfügt über eine langjährige Erfahrung als Physiotherapeutin in verschiedenen Fachbereichen. Sie hat ein Bachelorstudium der Psychologie absolviert und arbeitet seit einiger Zeit als freie Autorin und Medizinredakteurin. Das Thema Amputation liegt ihr besonders am Herzen.

Further Reading

Dealing with volume fluctuations

 

Here is a problem many active above knee amputees know all too well. A problem that is often overlooked as more and more attention is given to the newest developments around high-tech knees and other exciting advancements in the prosthetic sector. It’s the problem of a proper fit of the socket. It’s the key to using your prosthetic leg to its full potential. And how to deal with fluctuations in the volume of your residual limb - and thus with the fit of your socket. Read more

 

USB charging device

 

Yes, finally it’s out. The USB charging device from OttoBock to charge its microprocessor knees. This is something I have been waiting for for a long time. And looking back at the last 20odd years, this device will be up there among the few items which really broke new grounds for active amputees. After the introduction of microprocessor knees and the first fully waterproof microprocessor devices this charger is another big step to be fully independent. Read more