Wissen, dass du nicht alleine bist

Stark in der Gruppe, gut informiert und die Politik beeinflussend - unsere Verbände (Bild mit freundlicher Genehmigung von Lara Wilkin).
Stark in der Gruppe, gut informiert und die Politik beeinflussend - unsere Verbände (Bild mit freundlicher Genehmigung von Lara Wilkin).

Networking ist alles – stark durch Verbände!

Zu allererst stelle ich mich einmal kurz vor. Mein Name ist Lara, ich stamme aus dem Ruhrgebiet und bin ein kreativer, erfinderischer und wissensdurstiger Freigeist – kurz um eine Person für die es ein „geht nicht“ einfach nicht gibt – nun ja, zumindest nicht ohne diverse andere Lösungsansätze erprobt zu haben. Derzeit stehe ich am Anfang meiner Promotion in Richtung Prothetik. 

 

An dieser Stelle möchte ich aber nicht weiter über mich reden, sondern dir sehr gern den Bundesverband für Menschen mit Arm- oder Beinamputation e.V. (BMAB) und den Landesverband für Menschen mit Arm- oder Beinamputation in NRW e.V (LVampNRW) vorstellen.

Im Bundesverband bin ich erste Beauftrage für Amputationen der oberen Extremitäten, im Landesverband bin ich im Beirat tätig. Zudem leite ich die Armprothesen Community und begleite als Peer Amputierte auf ihrem neuen Weg. 

 

Verbände als Anlaufstelle für all deine Fragen

Jeder, der frisch amputiert ist, oder der vielleicht kurz vor diesem Schritt steht, fängt irgendwann an sich zu fragen, was die Zukunft an Möglichkeiten bereithält. Sei es die prothetische Versorgung, die Ausstattung mit Hilfsmittel, Kompetenzzentren (Kliniken, Ärzte/Ärztinnen, Orthopädietechniker*innen), die Arbeitsplatzintegration, Möglichkeiten um geliebte Hobbys wieder aufzunehmen, die unabhängige Meisterung des Alltags, Rechtliches, Kostenträger und Leistungserbringer, oder aber auch einfach Kontakte mit Gleichgesinnten! Ebenso gibt es natürlich auch schon lang Amputierte, die oftmals nicht genügend aufgeklärt sind, oder die gern immer „up to date“ sein und sich engagieren möchten. 

 

Für dich sind wir in ganz Deutschland und über die Grenzen hinaus vernetzt, wir machen uns stark, prägen neue Standards, geben Denkanstöße in der Politik, bei Kostenträger*innen und in der Gesellschaft und wir setzen uns für die Interessen aller Amputierten ein. Dies gilt sowohl für den Bundesverband, als auch für den Landesverband NRW, obwohl der Landesverband natürlich etwas lokaler in Nordrhein Westfalen „beheimatet“ und das Organ (also natürlich das Herz) der Selbsthilfegruppen für Amputierte im ganzen Bundesland ist. Natürlich versuchen wir für dich immer auf dem neusten Stand zu sein. Wir bilden uns stets fort, besuchen Messen, testen objektiv Produkte und halten dich somit ebenfalls auf dem neusten Stand. So kannst du, sobald du den RSS-Feed – also die News – abonnierst immer die neusten Posts des Bundesverbandes sehen. Der Landesverband ist neben seiner Homepage auch auf Instagram aktiv. 

 

Du kannst dich uns anschließen, ob aktiv oder passiv, jede Stimme und Art von Unterstützung für die Verbände als „Lobby“ und somit als deine / unsere offiziellen Vertreter*innen zählt, um für all unsere Rechte auf Gleichstellung, Rehabilitation, Integration, Versorgung und Aufklärung einzustehen. 

 

 

Selbsthilfe und gegenseitige Unterstützung direkt vor Ort

Einer der wichtigsten Zweige sind natürlich all unsere Selbsthilfegruppen, die bundesweit verteilt sind und sich stetig vermehren. Selbsthilfe als Wort öffnet oftmals eine antiquierte Schublade im Kopf. Dabei geht es um nichts anderes als das Aufeinandertreffen von Menschen mit ähnlichen Interessen und Fragen – etwas moderner ausgedrückt eine Community mit lockerem, aber vertraulichem Austausch, Tipps und Ticks! Hier treffen sich Menschen allen Alters und mit allen Hintergründen, es gibt sie speziell für Bein- oder Armamputierte, aber auch los gemischte Gruppen. Viele finden wieder vor Ort statt, andere sind hybrid oder online. Hauptsache der Kontakt kommt zustande, man hat Spaß zusammen und im besten Fall lernt man noch den einen oder anderen Kniff.  

 

Auch Selbsthilfegruppen können sich als solche den Verbänden anschließen und weiter von unserem Netzwerk und der Bewerbung auf unseren Seiten profitieren. 

 

Gleichsam wichtig ist der Einsatz als Peer, also als Selbstbetroffene*r andere Betroffene zu unterstützen und zu beraten. Dies bedarf aber natürlich einer umfassenden Grundlagenschulung, die regelmäßige Teilnahme an diversen Lehrgängen/Fortbildungen und Stammtischen, um einen professionellen Umgang mit den Patient*innen zu haben und ebenfalls immer informiert zu sein. Aber dies ist bestimmt einen weiteren kleinen Artikel wert. 

 

Vom 16. – 18. März werden wir mit beiden Verbänden auf der EXPOLIFE Messe in Kassel vertreten sein – schau einfach vorbei!

 

 

Weitere Informationen

Gastbeitrag von Lara Wilkin. Lara ist als Folge eines Arbeitsunfalls seit 2019 armamputiert und ist seit dem in Verbänden auf Bundes- und Landesebene sehr aktiv. Wer mehr über Lara erfahren will, der folgt ihr am besten auf Instagram oder schaut mal auf der Homepage des Landesverbandes NRW vorbei. 

Weitere Artikel

Fokusthema Sportprothese

 

Spätestens mit den Paralympischen Spielen 2012 in London rückte der Behindertensport vom Rande der Berichterstattung ins Rampenlicht. Und damit wurden binnen kurzer Zeit auch die besonderen Sportprothesen, die die Weltklasseleistungen der Athlet*innen ermöglichen, zum Gesprächsthema. Damals war der südafrikanische Sprinter Oscar Pistorius - auch bekannt als The Blade Runner - einer der Stars der Spiele. Pistorius und viele andere Sportler*innen waren plötzlich auch jenseits des oft recht engen Kreises des Para-Sports bekannt. Seit dem hat sich viel getan und das Thema Sportprothese erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit. Daher freu ich mich heute auf ein Interview mit Tim vom Hagen. Tim ist CPO - sprich Certified Prosthetist/Orthotist - mit langjähriger Erfahrung im Prothesenbau und Filialleiter bei Lentes Prothesenwerkstatt in Leverkusen. weiterlesen 

Peers und Aufklärung

 

Heute habe ich das Vergnügen, einen Artikel von Kim Cremers Blog 'Das Leben geht weiter, auch wenn es humpelt' posten zu können. Vielen von euch ist Kim aka Kimii.b.c wahrscheinlich von Instagram bekannt. Kim und ich wollen über die kommenden Monate immer mal wieder was zusammen machen. Und der heute Post stellt den Auftakt für diese neue Kooperation das. Und dabei geht es unter anderem um Aufklärung und den Mehrwert von Peer-Begleitungen und gegenseitiger Unterstützung. weiterlesen

USB Ladegerät

 

Ja, endlich ist es da. Das USB-Ladegerät von OttoBock zum Aufladen seiner Mikroprozessorknie. Das ist etwas, auf das ich schon lange gewartet habe. Und wenn ich auf die letzten 20 Jahre zurückblicke, gehört dieses Gerät zu den wenigen Dingen, die für aktive Amputierte wirklich neue Wege beschritten haben. Nach der Einführung von Mikroprozessorknien und den ersten vollständig wasserdichten Mikroprozessorgeräten ist dieses Ladegerät ein weiterer großer Schritt in Richtung völlige Unabhängigkeit. weiterlesen