Click Medicals RevoFit System: Damit werden Abenteuer wieder möglich

Der Anfang der Tour: Drei Seillängen - zusammen 65 Metern - abseilen bis zum Boden der Schlucht.
Der Anfang der Tour: Drei Seillängen - zusammen 65 Metern - abseilen bis zum Boden der Schlucht.

Ein kleines Gerät, das Amputierte neue Welten erschließt

Ich bin gerade von zwei Wochen Urlaub zurück; hauptsächlich in den spanischen Pyrenäen mit ein paar Tagen in Frankreich. Und was soll ich sagen: Ich habe es geliebt. Jeden einzelnen Tag davon. Und ihr könnt euch vielleicht denken, warum. Nun, wenn ihr wisst, wann ich mich am lebendigsten fühle, dann ja. Ja, die Möglichkeit, Zeit in der freien Natur zu verbringen, neue Dinge auszuprobieren, an meine Grenzen zu gehen und mich aus meiner Komfortzone herauszubewegen. Wenn dann noch nette Menschen und gutes Essen dazukommen, bin ich glücklich. Und die Auszeit bot all das. Und ich möchte einige der Highlights mit euch teilen.

 


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Verstellbare Schäfte sind ein wichtiger Bestandteil eines aktiven Lebensstils

Ich weiß, ich wiederhole mich. Aber das macht nichts. In meinen Augen kann das garnicht oft genug gesagt werde. Also habe ich kein Problem damit. Die meisten Amputierten wissen das eh. Ein gut sitzender Schaft ist das A und O einer guten prophetischen Versorgung. Ohne einen gut sitzenden Schaft, der die Prothese mit dem Körper verbindet, kann keine der hochwertigen, supermodernen, mikroprozessorgesteuerten, softwaregestützten und oft ja auch sehr teuren Prothesen ihr volles Potenzial entfalten. Ohne einen gut sitzenden Schaft können viele der modernen Funktionen dieser Geräte nicht genutzt werden. Ohne einen gut sitzenden Schaft kann das Tragen einer Prothese schnell unbequem oder gar schmerzhaft werden, was dazu führt, dass die Nutzer*innen ihre Prothese nicht so lange und nicht so oft tragen, wie sie es eigentlich könnten.

 

Diese Tatsache ist zwar bekannt, doch ist es nicht so einfach, einen gut sitzenden Schaft zu finden. Einen, bei dem die richtige Balance zwischen einem festen - sprich engen - Sitz für gute Kontrolle einerseits und einem lockeren Sitz für mehr Komfort andererseits besteht. Selbst wenn du nicht unter Volumenschwankungen im Stumpf leidest. Und auch dann, wenn du sich in den Händen eines sehr erfahrenen und engagierten Orthopädietechnikers/einer sehr erfahrenen und engagierten Orthopädietechnikerin befindest. .Und selbst dann, wenn du bereits bist, an nicht so dollen Tagen den ein oder anderen Kompromiss einzugehen.

 

Und das ist der Moment, an dem verstellbare Schäfte ins Spiel kommen. Sie können für Amputierte ein entscheidender Faktor sein, da sie es uns ermöglichen, die Passform unserer Schäfte unterwegs nach unseren Bedürfnissen anzupassen, ohne dass wir dafür jedesmal unsere*n Orthopädietechniker*in aufsuchen müssen.

 

Seit einigen Jahren verwende ich das RevoFit-System von Click Medical, um meinen Schaft an meine Bedürfnisse des jeweiligen Tages anzupassen. Und das System hat mir in den letzten Jahren gute Dienste geleistet. Es ermöglichte mir, aktiv zu sein und all die Dinge zu machen, die mir Freude bereiten. Es hat mir unter anderem ermöglicht, mehrtägige Wanderungen zu unternehmen, wieder mit dem Klettern anzufangen und tagelang in meinem Kajak auf den Seen sowohl rund um meinen Wohnort hier in Deutschland als auch im Ausland unterwegs zu sein. 

 

 

Ein Traum wird wahr

Während meines letzten Urlaubs hat mir das RevoFit-System geholfen, mir einen weiteren Traum zu erfüllen. Canyoning.

 

Schon lange dachte ich, dass Canyoning eigentlich der ideale Sport für mich sei. Ich bin gerne im Wasser. Ich habe bereits Erfahrung im Klettern und liebe die Berge. Und ich mag es, meine Komfortzone zu verlassen , meine Grenzen immer wieder zu verschieben und neue Erfahrungen zu machen. Und Canyoning bietet all das - und noch so viel mehr.

 

Trotzdem habe ich Canyoning nie ausprobiert. Jedenfalls nicht bis Anfang August diesen Jahres. Wie viele von euch wissen, war die Passform meines Schaftes schon seit Jahren eine Herausforderung. Und das, obwohl ich einen großartigen, sehr erfahrenen und sehr engagierten Orthopädietechniker habe (hier nochmals "Danke!" an Jan und sein Team). Das Problem liegt vor allem in den Volumenschwankungen des Stumpfes begründet. Je später der Tag, je aktiver ich bin, je heißer es wird, je mehr ich schwitze, desto schwieriger wird es. Wenn man dann noch bedenkt, dass die wirklich spannenden Canyoning-Routen oft nur in eine Richtung führen - wenn man sich einmal in die Schlucht abgeseilt hat, gibt es keinen Weg zurück, keine Ausstiegsmöglichkeit; man muss die ganze Tour durchhalten können -, dann will man sicher sein, dass man fit und mental für das Abenteuer gerüstet ist und dass die Prothese dem auch gewachsen ist.

 

Und genau das war die Situation, die ich in den Pyrenäen hatte. Mit dem Genium X4 Knie und dem Maverick XT Fuß hatte ich Komponenten, die wasserdicht sind. Und mit einem Schaft, der mit dem RevoFit-System ausgestattet ist, hatte ich die Möglichkeit, die perfekte Passform für meinen Schaft einzustellen, wann immer ich sie brauchte. Und von dieser Möglichkeit habe ich an diesem Tag auch regen Gebrauch gemacht.

 

 

Mein verstellbarer Schaft während meiner sechsstündigen Canyoning-Tour

Ein heißer Tag. 32 Grad Celsius. Im Schatten, versteht sich. Und es ist grad mal kurz nach 11.00 Uhr morgens. 

 

Wir parken das Auto in der Nähe des Dorfes Escuaín. Was folgt, ist ein 20-minütiger Spaziergang entlang der Straße, um ins Dorf zu gelangen. Die gesamte Ausrüstung, die wir für den Tag brauchen, haben wir auf dem Rücken. Da es sich nur um ein paar Kilometer handelt, es noch früh am Tag ist und mein Stumpf gut entspannt und fit ist, entscheide ich mich für einen bequemen Sitz des Schaftes. Nicht zu eng. Das ist auch gar nicht nötig, denn wir laufen auf mehr oder weniger ebenem Boden. Sprich: Nicht besonders anspruchsvoll.

 

Wir erreichen das Dorf und verlassen die Straße. Nun befinden wir uns auf einem kleinen Pfad, der bald ins Tal hinunterführt. Der Weg führt durch einen kleinen Wald. Das Unterholz macht das Gehen etwas schwierig, da die Prothese gerne im langen Gras und den kleinen Büschen hängen bleibt. Herabgefallene Äste und lose Felsen säumen den Weg. Hier brauche ich meine Wanderstöcke. Und es ist an der Zeit, die Passform meines Schaftes nachzujustieren, damit ich meinen Fuß besser und präziser platzieren kann. Das ist leicht zu bewerkstelligen, da ich das Einstellrad gut erreichen kann. Es befindet sich am unteren Ende des Schaftes, etwa dort, wo meine Shorts enden.

 

Wir haben den oberen Rand des Canyons erreicht. Zeit, in unsere Gurte zu steigen und die Helme aufzusetzen. Ansonsten tragen wir noch unsere normalen Klamotten. Die Neoprenanzüge sind noch in den Rucksäcken. Um hinunter zum River Yaga zu gelangen, müssen wir uns abseilen. Insgesamt etwa 65 Meter, aufgeteilt in drei Abschnitte, unterbrochen von zwei Zwischenstopps auf Felsvorsprüngen mit genügend Platz, um bequem von einer Abseilstelle zur nächsten zu gelangen. Da dies der Teil ist, bei dem die Prothese wirklich gut sitzen muss, ziehe ich den Sitz des Schaftes noch etwas weiter an. Beim Abseilen versucht man im Grunde genommen, rückwärts eine Klippe hinunterzugehen, wobei man sich in einem Winkel von etwa 45 Grad ins Seil lehnt. Du willst, dass dein Gewicht deine Füße fest gegen die Wand drückt. Aber die Schwerkraft zieht die Prothese nach unten. Da ist es nicht ideal, wenn der Schaft nicht richtig sitzt. Ein verstellbarer Schaft ist also großartig. Sowohl aus praktischen Gründen - das Bein fällt nicht ab und bringt dich sicher in die Schlucht - als auch aus mentalen Gründen - es gibt dir die nötige Ruhe und erlaubt dir, dich tatsächlich auf das Abseilen zu konzentrieren, anstatt dir Sorgen zu machen, ob deine 60.000 Euro teure Prothese gleich abfallen könnte.

 

Nach dem Abseilen muss man noch ein ein kurzes Stück über Felsbrocken der verschiedensten Größen klettern. Etwas, dass mir ja immer viel Spaß macht. Hier brauche ich meine Wanderstöcke. Und es ist an der Zeit, den Sitz meines Schaftes noch einmal für dieses Situation passend einzustellen, damit ich meinen Fuß besser und präziser platzieren kann. Noch ist das leicht zu bewerkstelligen, da ich den Drehknopf gut erreichen kann. Er befindet sich am unteren Ende des Schaftes, etwa dort, wo meine Shorts enden. 

 

Nach einen kurzen Snack wird es Zeit, um in unsere Neoprenanzüge zu steigen und uns für den nächsten Teil der Tour zu rüsten. Jetzt muss ich eine Entscheidung treffen: Welchen Sitz meines Schaftes brauche ich für die nächsten zwei bis drei Stunden? Das Volumen des Stumpfes ist noch ziemlich gut. Ich hatte am Morgen genug getrunken. Zudem sind wir tief unten im Canyon, also wird die Hitze des Tages kein Thema sein. Das Wasser ist kalt - und zwar so richtig kalt. Auch wird der Neoprenanzug helfen, die Beinprothese an ihrem Platz zu halten. All das spricht für eine etwas komfortablere Einstellung des Schaftes. Aber andererseits werden wir von Klippen springen, durch Wasser waten und in engen Wasserläufen die Felsen hinunterrutschen. Der Boden wird rutschig sein, und es wird schwierig werden, den Fuß zu führen. Wir werden mindestens eine, vielleicht zwei weitere Abseilpassagen haben. Und wenn wir erst einmal im Fluss sind, wird das Fußcover ständig voller Wasser sein. Das erhöht das Gewicht der Prothese und macht es noch schwieriger, den Fuß nach vorne zu bringen. Zusätzlich zum eh vorhandenen Widerstand des Wassers. Auch der Neoprenanzug wird nass sein. Und selbst wenn wir längere Strecken auf trockenem Boden sind oder zumindest nicht schwimmen, wird sich das ganze Wasser in den Neoprenanzügen im Bereich unter den Knien sammeln. Dadurch wird das Gewicht dort noch größer. Das macht es noch schwieriger, die Prothese durch das Wasser zu bewegen und den Fuß mehr oder weniger genau zu platzieren. All das sprich dann doch für einen knackig-engen Sitz des Schaftes.

 

Jetzt ist aber erst einmal Zeit für einen Snack. Und dann heißt es, rein in die Neoprenanzüge. so dass wir für den nächsten Teil der Tour  gerüstet sind. Und dann kann das Abenteuer beginnen.

 

Zwei Stunden später. Ich habe mich gerade durch eine ziemlich enge Felsspalte gezwängt nachdem ich zuvor in fast völliger Dunkelheit durch einen unterirdischen Rockpool unter einem riesigen Felsbrocken geschwommen bin. In den letzten Stunden bin ich von Klippen gesprungen (obwohl ich beim ersten Sprung gekniffen hatte), habe mich über einen Überhang direkt in einen Rockpool abgeseilt, bin an den Klippen entlang und über die Flussufer geklettert, bin durch einen Wasserfall geschwommen, durch einen Tunnel in eine Höhle unter einem riesigen Felsbrocken gerutscht, bevor ich auf dem Bauch durch eine kleine Öffnung wieder ins Sonnenlicht gekrochen bin. Und ich habe jede einzelne Sekunde davon genossen. Und was das tollste ist? Der Schaft war noch an seinem Platz. Ja, genau, die Prothese war immer noch in der gleichen Position wie als wir starteten.Nach all der Action der letzten Stunden. Das Bein war noch immer bereit, dieses geile Abenteuer fortzusetzen. Wenn man bedenkt, dass ich die Prothese oft nach einer 20-minütigen Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln eigentlich neu anziehen müsste, ist das unerwartet. Sehr unerwartet, um genau zu sein. Und damit eine großartige Überraschung.

 

Wir haben noch eine Stunde im und am Fluss vor uns. Eine tolle Mischung aus Waten durch knietiefes Wasser, immer wieder kurze Schwimmstrecken, Rutschen durch enge Rinnen im Flussbett, Springen von Klippen und ein letztes Abseilen direkt in einen Pool und direkt neben einen Wasserfall. Wir machen eine kurze Pause an diesem atemberaubend schönen Ort, tanken ein wenig Sonne und genießen es, in Mutter Natur zu sein.  Wir wissen, dass die Tourne bald zu Ende sein wird.

 

Da stehen wir nun. Wir befinden uns direkt über einem wunderschön aussehenden smaragdgrünen Felsbecken. Auf der anderen Seite des Flusses sonnen sich Leute. Kinder spielen im Wasser. Die Menschen amüsieren sich prächtig. Es ist später Nachmittag und wir sind fast am Ende unserer Canyoningtour angelangt. Noch ein letzter Sprung aus etwa fünf Metern Höhe. Ein paar Schwimmzüge zum anderen Ufer des Rio Yaga.Und dann ist es an der Zeit, die Neoprenanzüge auszuziehen, in unsere Wanderkleidung zu springen und aus dem Canyon zu steigen. Da wir etwa 30 Minuten bergauf laufen müssen, nutze ich die Gelegenheit, um die Prothese auszuziehen, sie trocken zu wischen und das RevoFit-System zu lösen, bevor ich sie wieder anziehe. Bergauf zu gehen ist in Sachen Ansprüche an den Schaft immer recht anspruchslos. Also entscheide ich mich für einen eher lockeren und bequemen Sitz. Ich muss ihn nicht übermäßig festziehen. Und - da ich jetzt wieder meine Shorts trage - kann ich die Einstellung bei Bedarf auch unterwegs jederzeit anpassen. Das ist einer der großen Vorteile eines verstellbaren Schaftes. Etwas, das ich nicht mehr missen möchte.

 

 

Mein Fazit

Hier sind meine Lehren aus diesem Canyoning-Abenteuer:

  • Mit der richtigen Prothese ist alles möglich. Sogar Canyoning.
  • Ein wesentlicher Bestandteil des richtigen Set-Ups ist ein verstellbarer Schaft. Damit hast du mehr Möglichkeiten, deine Prothese auf deine ganz persönlichen Bedürfnisse abzustimmen. Wenn du etwas Neues ausprobierst - vor allem, wenn es mit Risiken für dein Leben oder deineGesundheit verbunden ist - willst du sicherstellen, dass du dich mit deinem Set-Up so wohl wie möglich fühlst. So kannst du dich voll und ganz auf das Abenteuer konzentrieren und das Erlebnis genießen.
  • Für mich ist das RevoFit-System eine Schlüsselkomponente eines guten Set-Ups, die es mir ermöglicht, meinen Schaft unterwegs und nach meinen Bedürfnissen einzustellen. Es ist einfach zu bedienen, zuverlässig und kann mit einer Hand eingestellt werden.
  • Ist ein verstellbarer Schaft die Lösung für alle meine Schaftprobleme, werde ich oft gefragt? Nein, das ist er nicht.Und ich denke, es ist unrealistisch, das zu erwarten. Aber er löst viele Probleme. So kann ich zum Beispiel selbstbewusst neue Dinge ausprobieren und mich auf spannende Abenteuer in der freien Natur einlassen, ohne mir Sorgen über den Sitz meiner Prothese machen zu müssen.Und ein verstellbarer Schaft minimiert viele der Probleme, die erst einmal nicht zu lösen sind; macht es einfacher, andere Work-Arounds zu finden. So kann ich zum Beispiel auch mit wunden Stellen am Stumpf aktiv bleiben, da ich durch Änderungen an der Kompression die Belastungspunkte des Schaftes leicht verändern kann. Diese kleinen Änderungen machen einen großen Unterschied in meinem täglichen Leben. Wie gesagt: Mit dem richtigen Prothesen Set-Up ist alles möglich.
  • Die Platzierung des Drehknopfes zur Einstellung der Passform des Schaftes muss gut durchdacht sein. Wenn du ihn nicht leicht erreichen kannst, wirst du ihn nicht nutzen. Leichte Erreichbarkeit ist also das A und O. Gleichzeitig muss der Drehknopf aber auch „aus dem Weg“ sein, damit er im Alltag nicht stört.
  • Die Erreichbarkeit des Einstellrades wird teils durch die Kleidung beeinflusst. Kurze Hosen und Röcke sind natürlich ideal. Aber das ist nicht immer eine Option. Einige Outdoor-Marken bieten Hosen mit Reißverschlüssen an den Oberschenkeln an (z. B. Fjällräven aus Schweden). Die Reißverschlüsse dienen zwar eigentlich der besseren Belüftung, sind aber auch für Oberschenkelamputierte mit verstellbaren Schäften sehr praktisch. Meiner Meinung nach lohnt sich die Investition in eine solche Hose mit diese Reißverschlüssen, da sie den Zugang zum Einstellrad und damit die Möglichkeit bieten, den Sitz des Schaftes unterwegs anzupassen. Sobald du noch mehr oder dickere Schichten an Kleindung dazukommen - wie z. B. einen Neoprenanzug oder ähnliches - musst du sicherstellen, dass der Schaft richtig eingestellt ist bevor das Einstellrad unzugänglich wird. 

 

 

Ein letzte Sache

Die spanischen Pyrenäen sind ein fantastisches Gebiet für eine Vielzahl von Outdoor-Aktivitäten. Sie sind kark,  rau und schön zugleich. Eine Region, in die man sich leicht verlieben kann - so wie ich es diesen Sommer getan habe. Egal, ob du dich für Mountainbiking oder Vogelbeobachtung interessierst, ob du kurze Spaziergänge in den Tälern mit einem netten Café in der Nähe magst oder mehrtägige Wanderungen auf eigene Faust auf über 2.500 Meter Höhe bevorzugst, ob du dich für Canyoning, Klettern in mehreren Seillängen oder für wildes Schwimmen in den dortigen Flüssen interessierst - es gibt für jeden etwas. Das ganze Jahr über.

  

Wer etwas Neues ausprobieren will - vor allem in einer Umgebung, mit der er oder sie nicht vertraut ist - ist oft auf qualifizierte Bergführer*innen und Outdoorguides angewiesen. Dies gilt umso mehr, wenn du besondere Bedürfnisse oder Einschränkungen hast. Achte darauf, dass du dich an Leute und Unternehmen wendest, die die folgenden Kriterien erfüllen (die Liste ist nicht erschöpfend, aber mein Mindeststandard):

  • Sie verfügen über die erforderlichen Fähigkeiten und Qualifikationen.
  • Sie haben eine echte Leidenschaft für die Natur und sind nicht nur des Geldes wegen dabei.
  • Sie stehen für ein Treffen vor dem eigentlichen Abenteuertag zur Verfügung; ein Gespräch, in dem ich sie über meine Behinderung, frühere Erfahrungen, Sorgen und dergleichen informiere; in dem sie offen darlegen, was sie anbieten können und was nicht, die Risiken und mögliche Einschränkungen/Änderungen in Bezug auf meine Erwartungen und ihre üblichen Angebote.

 

Für unser Canyoning-Abenteuer heuerte ich Iñaki an, einen sehr erfahrenen Outdoor-Guide von TTAventura in Aínsa. Nach einem Informationsgespräch, in dem ich über meine bisherigen Erfahrungen, meine mentale und körperliche Fitness, mögliche Einschränkungen und Probleme mit meiner Prothese sprach, legten wir gemeinsam die Tour für diesen Tag fest. Unter Berücksichtigung meiner Behinderung bot Iñaki eine anspruchsvolle Tour an und machte mir klar, dass es nach dem Abseilen kein Zurück mehr gibt. Das hörte sich für mich großartig an. Iñaki gab mir alle Unterstützung, die ich brauchte (und eine zusätzliche Hand bei der Überquerung der Klippen), aber er vertraute darauf, dass ich in der Lage sein würde, die Tour zu beenden, so wie er es jedem anderen Kunden zutrauen würde. Das war genau das, was ich brauchte. Ich würde jederzeit wieder eine Tour mit Iñaki oder einem/einer der Outdoor Guides von TTAventura machen. Ich kann sie nur wärmstens empfehlen.„Nochmals vielen Dank für diesen tollen Tag!“

 

 

Beitrag von Bjoern Eser. Bjoern ist der Gründer von und der Shaker und Maker hinter The Active Amputee. 

 

 

 

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